Was ist Chili con Carne, warum ist das Gericht so berühmt?
Chili con Carne ist „Amerika pur“, weil sich das Gericht wahrscheinlich gleich in mehreren Regionen im Süden Nordamerikas parallel entwickelt hat. Heute beanspruchen die US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico und Texas die Heimat des Chili con Carne für sich. Idee und Rezept sollen von chinesischen, griechischen, irischen, spanischen Einwanderern, der mexikanischen Küche, den amerikanischen Ureinwohnern, Cowboys oder der US Army stammen.
Ergründen wird man den wahren Ursprung wohl nie, in Sachen Chili con Carne-Liebe hat aber eindeutig der US-Bundesstaat Texas die Nase vorn: Chili con Carne war und ist eines der Leibgerichte der Tejanos, den aus Mexiko stammenden Texanern. 1977 wurde Chili con Carne von der texanischen Regierung zum offiziellen „State Dish“ (Staatsgericht) von Texas befördert. Texas ist auch die Heimat der Chili Appreciation Society, die Chile-Kochwettbewerbe veranstaltet und sich ansonsten den Ziel widmet, Chili con Carne als Gericht und Lebensgefühl in der ganzen Welt bekannt zu machen.
Diese „Gesellschaft zur Wertschätzung“ des Chili hat augenscheinlich gute Arbeit geleistet, weil Chili con Carne heute international geschätzt wird: Chili con Carne ist immer köstlich, macht immer wach und gute Laune.
Chili con Carne ist außerdem maximal variabel: Ein echtes klassisches Chili con Carne ist in jeder Variante in Festmahl, aber nicht ganz unaufwendig. Das schnelle Mittags-Chili schmeckt ebenso gut, bekommt aber durch gute fertige Gewürzmischungen und frisches Gemüse (bis hin zum Chili sine Carne mit Möhren und Mais) immer andere Akzente.
Chili con Carne: Rezept und Variationen
Für Chili con Carne gibt es etwa so viele Rezepte wie für Gemüse- oder Kartoffelsuppe. In der europäischen bzw. internationalen Restaurantküche hat sich dieses Rezept für ein „klassisches Chili con Carne“ durchgesetzt:
Vorbereitung:
500 g Zwiebeln und 500 g Paprika würfeln,
2 – 3 Knoblauchzehen kleinhacken
500 g vollreife Tomaten aus der Dose in Stücke schneiden
500 g Kidneybohnen vorkochen oder in Dosen geöffnet und abgegossen bereitstellen
ca. 0,5 l Brühe aus Knochen vorkochen oder aus Pulverbrühe zubereiten
Gewürze bereitstellen: Salz, Pfeffer, 1 kleine, in feine Ringe geschnittene Chili und/oder getrocknete Chili, Chilipulver, Cumin (Kreuzkümmel), Oregano
Zubereitung
1. Zwiebelstücke mit Knoblauch in einem größeren Topf bei niedriger/mittlerer Hitze anschwitzen lassen.
2. 500 g Hackfleisch (Rind/Schwein gemischt) in zwei Teile teilen, die erste Portion in Fett (Gänseschmalz, Rinderfett, Bratöl) in einer größeren Pfanne bei mittlerer Hitze anbraten. Dabei mit einem Holzlöffel in kleine Stücke teilen, mit Salz, Pfeffer würzen und immer wieder umrühren, damit das Hack rundum braune Röststoffe entwickelt kann. Wenn die erste Portion Hackfleisch beginnt, braun zu werden, wird sie mit etwas Chili und etwas Cumin (Kreuzkümmel) gewürzt.
3. Nun können auch die Paprika in den Topf mit den inzwischen glasigen, an den Zipfeln zart braunen Zwiebeln, um einige Minuten mit zu schmoren.
4. Die erste Portion Hackfleisch wird mit in diesen Topf gegeben, wenn sie rundum schön braun ist. Die Pfanne wird gleich wieder mit der zweiten Portion Hackfleisch gefüllt.
5. In den Topf kommen nun die Kidneybohnen und die Hälfte der Tomaten, etwas Oregano und Brühe nach Wunsch bzw. Bedarf (das Chili soll schön feucht, aber nicht flüssig sein).
6. Das zweite Hackfleisch in der Pfanne kann nun geteilt und mit Salz, Pfeffer gewürzt werden, danach darf es noch etwas bräunen, bis kurz vor dem umkippen in den Topf Chili und Cumin dazukommen. Wenn das ganze Hackfleisch mit im Topf ist, kann die Hitze unter der Pfanne ausgestellt werden. Die zweite Hälfte der Tomaten wird nun mit etwas Brühe in die Pfanne gegeben, um die angesetzten Röststoffe zu lösen und mit in den Topf mit dem Chili zu nehmen.
7. Wenn das Chili con Carne etwa 20 min vor sich hin geköchelt hat, kann es final abgeschmeckt werden: Erst wird der richtige Gehalt an Salz, Pfeffer, Cumin und Oregano eingestellt, dann bekommt das Chili mit etwas Paprikapulver edelsüß, Kakao, Zimt, Kaffee, Lorbeerblättern, Koriander, Ketchup, Zartbitterschokolade (in beliebiger Mischung oder alles zusammen). Nun darf es wieder etwas köcheln, und dann wird das Chili con Carne mit diversen Chilis und Cayennepfeffer richtig schön „scharf gemacht“ – ein Chili con Carne muss „zecken“, sonst ist es kein echtes Chili con Carne. Gut durchgezogen (am nächsten Tag) schmeckt das Chili am besten, es lässt sich also prima vorkochen. Der in Deutschland übliche Mais darf natürlich zugegeben werden, gehört aber keinesfalls in ein „Original Chili“.
Für den Alltag wie z. B. ein schnelles, sättigendes Mittagessen passt oft besser ein frischeres und nicht ganz so scharfes Chili con Carne (besonders, wenn Kinder mitessen): Die Dosentomaten werden durch frische Bio-Tomaten ersetzt, die Zwiebeln durch milde Gemüsezwiebeln, das ganze Gericht kann auf einmal in einer großen, tiefen Pfanne zubereitet werden. Mit einer Gewürzmischung für Chili Con Carne mild lässt sich das Chili con Carne auch für ungeübte Köche blitzschnell zubereiten.
Hier noch ein Rezept für ein amerikanisches Chili mit gewürfeltes Rindfleisch, das sich stark am ältesten bekannten Original-Rezept der Welt orientiert: www.chilirezept.de/rezepte/original-chili-con-carne.
Öfter Chili con Carne: Weil es glücklich macht und gesund ist
Chilischoten regen den Stoffwechsel an, der etwas mehr Kalorien und Körperfett verbrennt, wenn er besonders gut läuft.
Chili con Carne regt auch die Verdauung an, wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend, verbessert bei regelmäßigem Konsum Blutzucker- und Blutfettwerte + Insulin-Sensitivität, schützt trotz aller Schärfe die Magenschleimhaut vor Magengeschwüren … Noch Fragen? Ach ja – die Chili-Schärfe führt zur Ausschüttung körpereigener Endorphine, die den durch die Schärfe verursachten Schmerz regulieren und gleich danach zufrieden und glücklich machen.
Alle weiteren Gewürze im Chili con Carne, besonders Cumin & Oregano, sind ebenso gut für Fitness und Gesundheit, wie dieser Artikel mit diversen Studien nachweist.